Sechzehner Str. 36 - Chronik einer Studenten WGWas passiert wenn sich drei Studenten über mehrere Jahre auf 66 Quadratmetern zusammenschließen? Auf jeden Fall eine sehr unterhaltsame und lehrreiche Erfahrung.
Zu Anfang lief noch alles unter dem vorsichtigen Deckmantel "soziales Experiment" - aber schon nach einem Semester war klar, dass dieser gemeinsame Ort Zukunft haben wird.
Zu sehr hatte man sich aufeinander eingespielt und die vielen Vorzüge der kleinen
Ergeschosswohnung liebgewonnen: Retro-Deckenleuchten, Duschkabine mit Rasierspiegel,
rustikales Schrankmobiliar, Gasherd, eine verwunschene
Gartenlaube mit Bierbrunnen, 2
faule Katzen,
und die unendlich geduldigen Vermieter Margot und Willy. Und so färbten wir die
Wände der WG-Küche mit unserem Nikotin von Semester zu Semester etwas gelber. |
Semester |
11 qm |
13 qm |
18 qm |
Was geschah... |
Sommersemester 1994 |
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Nach mehrwöchiger Wohungssuche haben wir in der Ergeschosswohung des charmanten Häuschens in der Sechzehnerstr. 36 das passende Domizil gefunden. Die ehemalige Wohnung einer Rentnerin verwandeln wir innerhalb weniger Apriltage in eine standesgemäße Stundenten-WG. Im Mai steigt die Einweihungsfete und wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft. |
Wintersemester 1994/95 |
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Der erste Wechsel steht ins Haus. Iris sucht ihre erste Auslandserfahrung in Frankreich und überlässt die Zwischenmiete der Wohungsvermittlung in der Studentenkanzlei. Wir bekommen es mit Lori zu tun - einem 1,90 m großen Partybabe aus England. Good fun! Ich beschließe, dass die Zeit reif ist für ein paar ordentliche Koteletten. |
Sommersemester 1995 |
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Ein heisser WG-Sommer bricht an und überall in der Küche gedeihen tropische Pflänzchen. Wir feiern unsere zweite große WG-Party unter Einbeziehung aller Zimmer: Bei Iris steht der Kühlschrank gefüllt mit Bier, bei Andrea das Soundsytem und mein Parkettboden stellt die Tanzfäche. |
Wintersemester 1995/96 |
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In diesem Semester zieht es Andrea und mich ins Ausland. Andrea geht an nach Edinburgh an die Uni und ich habe mich auf sechs Monate Südamerika eingelassen. Iris muss daher mit zwei neuen Untermieterinnen vorlieb nehmen: Teresa aus Malaga und eine Quietschiene aus München. |
Sommersemester 1996 |
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Die Stammbesetzung der WG ist wieder hergestellt. Dazu kommt noch Andreas Freund Joachim als von da an feste WG-Erweiterung. Bei unserer dritten WG-Party müssen unsere Vermieter Margot und Willy zum ersten Mal einschreiten. |
Wintersemester 1996/97 |
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Die Urbesetzung beginnt sich langsam aufzulösen. Iris verbringt in diesem Semester noch ein paar Monate in Washington. Andrea legt im Frühjahr'97 als erste von uns ihr KuWi Diplom ab. Wir entlassen sie zu Joachim nach München. Mit Tränen in den Augen - nicht nur wegen der Schärfe des letzten gemeinsamen Chili sin carne. |
Sommersemester 1997 |
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Wir begrüßen Holger als ersten festen Neuzugang in der WG. Er bezieht Andreas Zimmer. Ich verbringe diesen Sommer in Madrid und Rio de Janeiro und vermiete mein Quartier währenddessen an die Quietschiene Juliane. |
Wintersemester 1997/98 |
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Iris beendet als nächste von uns erfolgreich ihr KuWi Studium. Sie wohnt noch ein paar Monate in der Sechzehner und verlässt uns dann, um ihr Glück in München zu versuchen. Holger und ich bereiten uns indessen gemeinsam auf das Wirtschaftsdiplom vor ("Le GmbH c'est moi."). |
Sommersemester 1998 |
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Im Casting um die Nachfolge von Iris fiel die Entscheidung auf die Juristin Lisa. Nachdem nun auch Holger sein KuWi Diplom in der Tasche hat und nach München will, gelingt es mir, meine Wunschkandidatin Ange aus der Bräugasse für sein WG-Zimmer zu gewinnen. Ange und Lisa ziehen in die WG ohne sich vorher kennengelernt zu haben. Aber Nikotin, Kaffee und der kaputte Fernseher von Iris schweissen sie zusammen. Als ich von meiner Studienreise aus Rio zurückkehre, sind die beiden bereits beste Freundinnen. |
Wintersemester 1998/99 |
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Während Ange den Fernseher in der Küche hütet, steht nun auch bei mir der Endspurt mit Diplomarbeit und Philo-Diplom an. Unterstützung bekomme ich dafür von meiner Freundin Debby. Lisa verbringt in diesem Winter noch ein paar Monate in New York mit ein Praktikum. |
Sommersemester 1999 |
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Nachdem auch ich diesen Sommer mein Diplom feiern durfte, verlasse ich die Sechzehnerstr. als letztes Gründungsmitglied der WG. Der gemeinsam gepackte Umzugswagen rollt nach Berlin. Zurück bleiben Lisa und Ange, die noch ein paar Studienjahre zusammen in der Sechzehnerstr. 36 verbringen wollen. |
WHO IS WHO?
Bergarbeiter Küche (1910) vs. WG Küche (1995)